Nachdem Araber, Türken und Portugiesen Interesse an Eritrea bekundet haben, begann im 19 Jahrhundert eine Zeit wechselnder Fremdherrschaften: 1890 begann die Kolonialisierung Eritreas durch Italien, welche nach der Niederlage Italiens im zweiten Weltkrieg 1941 mit der Besetzung durch britische Truppen beendet wurde. 1952 dann wurde das Land durch einen Beschluss der UNO als autonomes Gebiet Äthiopien zugeteilt. Unter der Herrschaft Äthiopiens bildete sich 1960 die Eritreische Befreiungsfront (ELF), die nur ein Jahr später den bewaffneten Kampf um die Unabhängigkeit aufnahm. Am 14.11.1962 annektierte Äthiopiens Kaiser Haile Selassie I. das heutige Staatsgebiet.
Es entzündete sich ein 30 Jahre währender Bürgerkrieg um die Unabhängigkeit Eritreas. 1991 eroberte die EPFL (Eritrean People’s Liberation Front) die letzte von der äthiopischen Armee gehaltene Stadt Aseb und beendete damit militärisch den Unabhängigkeitskampf. Nach einem Referendum wurde Eritrea am 24. Mai 1993 souverän, dieser Tag ist seither Nationalfeiertag. Führer der gewählten Übergangsregierung wurde Issayas Afewerki, Chef der EPFL, die sich dann 1994 in „Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit (PFDJ)“ umbenannte. Afewerki ist noch heute Staatsoberhaupt.

Im Juni 1998 brachen noch einmal gewaltsame Kämpfe zwischen Eritrea und Äthiopien aus; dieser Konflikt wurde im Juni 2000 beendet.

Die eritreische Verfassung vom 23. Mai 1997 ist offiziell demokratisch gestaltet. Danach ist Eritrea eine präsidiale Republik mit Einparteiensystem – eines der wenigen Länder, in denen noch eine Einheitspartei existiert (PFDJ). Staatsoberhaupt ist der mit weitgehenden Vollmachten ausgestattete Präsident, welcher für fünf Jahre mit max. zwei Amtsperioden gewählt wird. Da die Verfassung allerdings bislang nicht in Kraft getreten ist, regiert der bisherige Präsident Issayas Afewerki seit 1993 ohne Unterbrechungen. Issayas Afewerki vereint das Amt des Staatsoberhauptes und des Regierungschefs in sich.