Die tiefgreifenden Veränderungen des Internets haben auch vor der Medizin nicht Halt gemacht. Unter dem Oberbegriff e-Health oder Telemedizin werden dabei eine ganze Reihe von Lösungen zusammengefasst, die es ermöglichen, über das Internet ort- und zeitunabhängig auf medizinische Daten zurückzugreifen oder sogar direkte medizinische Leistungen wie Befundungen, Beratungen (Konsile) oder Ausbildung zu erbringen.

Für ressourcenarme oder geographisch abgeschiedene Orte ist es dadurch möglich, aus ihrer Isolation herauszukommen und Anschluss an die moderne Wissensgemeinschaft zu erhalten.
 
Für Eritrea sind dabei Projektvorhaben geplant, die in zwei Schritten umgesetzt werden sollen:
 
In einem 1. Schritt sollen die für e-Health notwendigen Infrastrukturen geschaffen werden. Da das Internet in Eritrea nur schwach und in ländlichen Gebieten gar nicht ausgebaut ist, werden satellitengestützte Sende- und Empfangsstationen (Terminals) aufgebaut. Die notwendigen Satellitenkapazitäten werden dabei durch das von der Luxemburger Regierung geförderte Projekt SATMED (www. SATMED.lu) zur Verfügung gestellt.
 
In einem 2. Schritt sollen dann die e-Health Anwendungen die laufenden Ausbildungsvorhaben von ARCHEMED unterstützen. Die Nutzung von Videokonferenzlösungen, kombiniert mit dem Zugriff auf Ausbildungsmaterial wie Vorlesungen oder Fallvorstellungen, soll mehr Kontinuität bei der Ausbildung schaffen - insbesondere für die Zeit, in der die Teams von ARCHEMED nicht vor Ort sein können.
Mit Hilfe von Konsilfunktionen soll es zudem Ärzten aus den Provinzkliniken ermöglicht werden, Fälle bei ihren Kollegen in Asmara vorzustellen und zu diskutieren und somit einen Wissenstransfer in die Peripherie zu begünstigen.

Projektleiter: Prof. Titus Kühne